Seminardidaktische Grundsätze und Ziele
Im Fachseminar Elektrotechnik stehen besonders die aktuellen und zukünftigen technischen Entwicklungen mit ihren zum Teil sehr anspruchsvollen Herausforderungen im Fokus. Die Lehrer*innen im Vorbereitungsdienst (LiV) werden darauf vorbereitet, diese Anforderungen aus der beruflichen Arbeitswelt in die Schulen zu transformieren, um so die Kompetenzen der Schüler*innen zielgerichtet und bedarfsgerecht zu fördern. So werden zum Beispiel die neuesten Entwicklungen der Industrie 4.0 analysiert und Lernsituationen für den Unterricht vorausschauend geplant, erprobt und evaluiert (siehe unten). Insgesamt entwickeln die LiV im Fachseminar wichtige berufspädagogische, fachliche, fachpraktische, didaktische und methodische Kenntnisse und Fertigkeiten.
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Johannes Bauer
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Seminarcurriculum und fachspezifische Kompetenzbereiche
Das Seminar beschäftigt sich mit folgenden Fragestellungen:
• Was kennzeichnet guten, handlungsorientierten Unterricht? • Was ist meine eigene Vorstellung von gutem Unterricht? • Wie werden Ordnungsmittel analysiert? • Wie werden die Kenntnisse, Fertigkeiten und Haltung der Schüler*innen analysiert? • Was ergibt sich daraus für guten Unterricht? • Wie wird ein kompetenzorientiertes Konzept zur Planung des eigenen Unterrichts verfasst? • Wie wird die umfangreiche Fachlichkeit anhand belastbarer Beispiele reduziert? • Wie werden ökologische Inhalte sinnvoll integriert? • Welche Methoden können bei der zu erwartenden Heterogenität der Lerngruppen angewendet werden? • Welche geeigneten Instrumente der Binnendifferenzierung können lernförderlich eingesetzt werden? • Wie wird die eigene digitale Kompetenz und die der Schüler*innen weiterentwickelt? • Wie wird eine für alle Schüler*innen erfassbare und transparente Ergebnissicherung und Leistungsfeststellung durchgeführt? • Wie werden Lernsituationen mit den dazu tragenden Handlungssituationen verknüpft? • Wie kann der eigene Unterricht möglichst nutzbringend reflektiert werden?
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Gestaltung und Wirksamkeit von Ausbildungsveranstaltungen
Die Seminarveranstaltungen finden vierzehntägig in den geraden Wochen statt. Sie beginnen um 13:30 Uhr und enden um 16:45 Uhr. Je nach Situation finden die Seminarveranstaltungen auch in Form von Webinaren statt. In unserem Seminar treffen LiV, die in der Ausbildung schon weiter fortgeschritten sind, auf die jeweils zweimal im Jahr neu beginnenden LiV. Hier findet eine Binnendifferenzierung statt, so dass nicht alle Teilnehmenden immer das gleiche Thema bearbeiten. Die Ergebnisse werden am Ende allen Teilnehmenden vorgestellt. Zudem finden Lernortverlagerungen an die Schulen der Teilnehmer*innen statt. So lernen die LiV verschiedene Ausbildungsschulen und deren spezifischen elektrotechnischen Ausstattungen kennen und erhalten so seinen vielfältigen Überblick. Die LiV haben die Möglichkeit, Unterricht gemeinsam zu planen, durchzuführen und zu reflektieren, um so die Vorzüge des Teamteachings zu erfahren.
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Besonderheiten
Industrie 4.0 in der Lehrerausbildung
„Eine Industrie-4.0-Anlage dezentralisieren“ – so lautet der Titel einer Lernsituation, die von den angehenden Lehrern Sascha Ebelt, Thomas Pundsack und Achim Wulfen für die smart factory der BBS 2 Emden entwickelt und am 06. Februar 2019 unter Anwesenheit eines breiten Publikums durchgeführt wurde. Den Ausgangspunkt für die Handlungssituation bildete hierbei die smart factory, welche für den Einsatz an unterschiedlichen Produktionsstandorten neu vernetzt werden soll. Die Schüler*innen des Ausbildungsberufes Elektroniker/Elektronikerin für Automatisierungstechnik haben durch den Unterricht gelernt, die interne Vernetzung einer smart factory zu analysieren und anschließend mithilfe eines VPN die smart factory zu dezentralisieren. In der abschließenden Unterrichtsreflexion haben sich die Schüler*innen sehr positiv geäußert. Besonders hervorgehoben haben sie den praktischen Unterrichtsanteil und den Einsatz digitaler Medien. Lediglich etwas mehr Zeit hätten sich die angehenden Facharbeiter*innen zum Bearbeiten und Vertiefen der Industrie-4.0-Inhalte gewünscht. Positiv überrascht waren die drei angehenden Lehrer über die zahlreichen Besucher aus Schule, Wirtschaft und Politik, die die Schlussphase des Unterrichts mit großem Interesse verfolgt haben. Im anschließenden Gespräch haben sich Herr Winkelmann (Nds. Kultusministerium) und Herr Wiegers (Schulleiter, BBS 2 Emden) sehr positiv über die gelungene Kooperation zwischen der BBS 2 Emden und dem Studienseminar Oldenburg für das Lehramt an berufsbildenden Schulen geäußert. Herr Siemens (Lehrer, BBS 2 Emden) und Herr Bauer (Fachleiter für Elektrotechnik, Studienseminar Oldenburg) betonten zudem ihr gemeinsames Anliegen dieser Kooperation, angehende Lehrkräfte so gut wie möglich auf ihren späteren Beruf vorzubereiten. Dazu gehöre es auch, sich mit aktuellen und zukünftigen Technologien, auseinanderzusetzen und kompetenz- und zukunftsorientierte Unterrichtskonzepte gemeinsam zu entwickeln und durchzuführen. Die BBS 2 bietet mit ihrer neuen Industrie-4.0-Anlage die besten Voraussetzungen, kompetentes und innovatives Lehrerhandeln zu fördern.
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