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Seminardidaktische Grundsätze und Ziele  

Englischlehrer*innen an berufsbildenden Schulen unterrichten das Fach in Vollzeit- und Teilzeitformen auf unterschiedlichen Niveaustufen und häufig für außerordentlich heterogen zusammengesetzte Klassen bzw. Kurse. Die Intention meines Fachseminars ist es, die zukünftigen Kolleg*innen für diese anspruchsvolle Tätigkeit möglichst umfassend zu qualifizieren. Um diesen Anspruch gerecht zu werden, verfolge ich u.a. folgende Grundsätze und Ziele bei meiner Arbeit:

  • Eine theoriegeleitete Reflexion täglicher Praxis und Erfahrungen als fester Bestandteil jeder Sitzung.
  • Vermittlung von Lehrstrategien und Methoden im Rahmen eines handlungsorientierten Unterrichtskonzepts auch unter Ausnutzung digitaler Ressourcen.
  • Umsetzung der Schülerorientierung im Englischunterricht zur Förderung der rezeptiven und produktiven Kompetenzen der Schüler*innen in der englischen Sprache sowie als Person.
  • Herstellung von möglichst großer Transparenz bei der Bewertung von Unterrichtsentwürfen und deren Umsetzung im Unterricht.
  • Vermittlung von „Überlebensstrategien“ für die Zeit nach dem Vorbereitungsdienst.
Klaus Schlichting
 

Seminarcurriculum und fachspezifische Kompetenzbereiche

Alle Seminare für das Fach Englisch an den niedersächsischen Studienseminaren arbeiten auf einer einheitlichen curricularen Grundlage, welche bei regelmäßigen Treffen konstant evaluiert und ggf. angepasst wird.
Aus den dort aufgeführten 11 Lernfeldern seien hier zur Verdeutlichung einige Inhalte beispielhaft aufgeführt:

  • Instrumente zur Lerngruppenanalyse aus fachdidaktischer Sicht
  • Zielsetzungen des Englischunterrichts an berufsbildenden Schulen laut curricularer Vorgaben
  • Lerneinstiege im Englischunterricht (Strategien, Methoden, Rituale)
  • Make them speak: Ideen zum Aufbrechen der „Sprachlosigkeit“ vieler Schüler*innen
  • Medien im „englischen“ Klassenzimmer: Worksheets, Interactive Whiteboards, Wallpaper, Film, Lehrbücher
  • Förderung des Hörverstehens der Schüler*innen
  • Lieder im Englischunterricht an berufsbildenden Schulen
  • Das Beurteilen der Schüler*innen in den verschiedenen Schulformen im Fach Englisch – vom Abitur bis zum Fremdsprachenzertifikat!

Gestaltung und Wirksamkeit von Ausbildungsveranstaltungen

Mit dem Eintritt in den Vorbereitungsdienst ist die Lehrkraft im Vorbereitungsdienst auch im Fach Englisch rasch mit einer Fülle von Informationen, Aufgaben und Problemen konfrontiert, die sich an den beiden Lernorten ergeben. Die Arbeit im Fachseminar Englisch ist deshalb nach dem Prinzip So viel Praxis wie möglich – so viel Theorie wie nötig gestaltet. Somit ist der Tagesordnungspunkt Aktuelles aus dem Englischunterricht mit einem Zeitbedarf von ca. 30 Minuten obligatorisch in jeder Sitzung eingeplant. Sowohl die angehenden Lehrkräfte als auch der Fachleiter sollen und können sich hier einbringen.
Durch den steten Kontakt mit den Lehrkräften an den Ausbildungsschulen können auch Expert*innen für bestimmte Problembereiche und/oder Innovationen identifiziert und in das Fachseminar Englisch eingeladen werden. Auch ist das Fachseminar über seinen Leiter durch gemeinsame Fortbildungen und Kommissionsarbeit eng mit den zuständigen Fachberater*innen für das Fach Englisch verbunden, so dass hier ein permanenter Informationsfluss für die Seminararbeit gewährleistet ist.
Nach dem sog. Doppeldeckerprinzip sind die Seminarsitzungen kooperativ in der Weise gestaltet, wie es von den angehenden Lehrkräften im eigenen Unterricht erwartet wird.
Den Verlaufsplan ein jeder Sitzung erhalten die Teilnehmer ein paar Tage vor dem Termin, um sich mit den geplanten Inhalten wie z.B. bei umfangreichen Lernsituationen vorbereitend auseinandersetzen zu können.

Besonderheiten

Rückschau / bisherige Erfolge:

Frühere Absolvent*innen des Fachseminars stellen an ihren Schulen nicht nur eine wichtige und verlässliche Größe bei der Unterrichtserteilung dar, sondern engagieren sich auch häufig als Ausbildungslehrer*innen, sind regelmäßig auf Fortbildungen anzutreffen oder arbeiten in Kommissionen für das Niedersächsische Kultusministerium mit. Insbesondere für angehende  Englischlehrer*innen böte sich eine Teilnahme an der vom Seminar angebotenen Zusatzqualifikation Internationalisierung der beruflichen Bildung an. 

 

Ausblick (noch in der Entwicklung:

Zwei Entwicklungen dürften den Unterrichtsalltag und damit die Seminararbeit in naher Zukunft verändern: Die fortschreitende Digitalisierung des Lehrens und des Lernens sowie die Implementation von Lernsituationen als verbindliche Vorgabe auch für das Fach Englisch.