Seminardidaktische Grundsätze und Ziele  

Ziel des Fachseminars ist es, auf die spezifischen Aufgaben einer Lehrkraft in den breit gefächerten sozialpädagogischen (Aus-)Bildungsgängen vorzubereiten, sodass die Referendar*innen und Quereinsteiger*innen vor dem Hintergrund ihrer individuellen Zugänge zum Lehramt in die Lage versetzt werden, den Erziehungs- und Bildungsauftrag erfolgreich und verantwortlich wahrzunehmen.
In den Seminarveranstaltungen werden die kompetenzorientierte Didaktik sowie die fachdidaktischen Prinzipien der Sozialdidaktik gelebt, d. h., was für den Unterricht in sozialpädagogischen (Aus-)Bildungsgängen gilt, gilt auch hier:

  • die doppelte Vermittlungspraxis (doppelter Theorie-Praxis-Bezug)
  • das Lernen an erfahrenen und beobachteten Praxissituationen
  • die Persönlichkeitsorientierung
  • tlw. das biografische Lernen
  • das forschende und reflektierende Lernen
 Astrid Budde

 

Johanna Zink

    

Seminarcurriculum und fachspezifische Kompetenzbereiche

Basis unserer Fachseminararbeit ist das Kerncurriculum des Fachbereichs Sozialpädagogik, das von den verantwortlichen Fachleiterinnen der Fachseminare in Niedersachsen 2014 erstellt und 2017 für das Studienseminar LbS Oldenburg entsprechend den neuen rechtlichen Vorgaben aktualisiert wurde.
Wir realisieren das Seminarcurriculum in Form von komplex angelegten Lernsituationen, z. B.:

  • Rolle und Haltung der LK im sozialpädagogischen Unterricht reflektieren
  • Eine Unterrichtsstunde planen
  • Unterricht binnendifferenziert gestalten
  • Sozialpädagogische Bildungsgänge unterscheiden und rechtliche Vorgaben beachten
  • Lernerfolg überprüfen, bewerten und zurückmelden (Lernort Schule)
  • Eine Lernsituation planen
  • Praktisch ausbilden und Leistungen bewerten
  • Szenische Verfahren einsetzen
  • Selbst gesteuerte und individualisierte Lernprozesse zielführend initiieren

Die Reihenfolge und Intensität der Bearbeitung orientiert sich auch am spezifischen Bedarf der Lerngruppe.

     

Gestaltung und Wirksamkeit von Ausbildungsveranstaltungen

Die einzelnen Fachseminarsitzungen sind handlungsorientiert und im Sinne der oben genannten fachdidaktischen Prinzipien gestaltet. Das bedeutet z. B., dass …

  • im Sinne der doppelten Vermittlungspraxis fachspezifische Rituale und Methoden in jeder Sitzung umgesetzt und reflektiert werden, um so das Methodenrepertoire der Teilnehmer*innen allmählich zu erweitern.
  • im Sinne des Lernens an erfahrenen und beobachteten Praxissituationen und des reflektierenden Lernens jede Sitzung mit der Möglichkeit eröffnet wird, aktuelle Fragen und/oder Probleme hinsichtlich des Unterrichtens einzubringen und auch Tipps für den Unterricht auszutauschen. Aus diesen Themen ergeben sich regelmäßig auch Inhalte, die in den folgenden Seminarsitzungen vertiefend bearbeitet werden.
  • im Sinne der Persönlichkeitsorientierung und des biografischen Lernens insbesondere zu Beginn der Ausbildung und im Rahmen szenischer Verfahren Raum für die Reflexion der Bedeutung der persönlichen Lebensgeschichte für den individuellen Weg der Professionalisierung gegeben wird.
  • im Sinne des forschenden Lernens sich jede*r Seminarteilnehmer*in einen individuellen Themenschwerpunkt erschließt und in das Fachseminar einbringt.

Aktive Mitarbeit der Seminarteilnehmer*innen und Teamarbeit ergeben sich hier von selbst.

 

Besonderheiten / Ausblick

 

Besonderheiten:
Das Fachseminar lebt von den unterschiedlichen Persönlichkeiten, die hier über die verschiedenen Zugänge zum Lehramt und mit vielfältigen biografischen Hintergründen zusammenkommen. Dies wird von den Seminargruppen ausnahmslos als bereichernd erlebt!
Es findet eine intensive Schulung in szenischen Verfahren im Rahmen eines Kompaktseminars mit einem externen Referenten statt, um den besonderen Ansprüchen sozialpädagogischer Bildungsgänge im Hinblick auf die Ausbildung von professionellen Haltungen und Reflexionskompetenzen kompetent mit geeigneten Methoden genügen zu können.

 

Ausblick:
Vor allem Themen gilt es in der Zukunft noch stärker in den Blick zu nehmen.
Zum einen werden auch unsere Lerngruppen immer heterogener. Vor dem Hintergrund der Fachkräftegewinnung sind wir in unserem Unterricht zunehmend auch mit Schüler*innen konfrontiert, deren Deutschkenntnisse weiter ausgebildet werden müssen. Hier gilt es, die Belange des sprachsensiblen Fachunterrichts stärker in den Blick zu nehmen.
Die Digitalisierung prägt die Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen sowie auch unsere Welt. Die neuen Medien und Pro-gramme können noch stärker und gezielter im Fachseminar und im Unterricht genutzt werden. Gleichzeitig gilt es, die Auswirkungen der Digitalisierung für die Sozialpädagogik zu reflektieren, um aus einer fundierten Haltung die diesbezügliche Ausbildung der Schüler*innen offen und kompetent anleiten zu können.

 

Kompaktseminar "Szenisches Spiel"
   
© Studienseminar Oldenburg für das Lehramt an Berufsbildenden Schulen
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