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Selbstorganisiertes Lernen in der Lehreraus- und fortbildung (SOL)
 

Warum selbstorganisiertes Lernen nach Herold/Landherr?

 

Dr. Herold: "Viele Schulen sind auf dem Weg, den Unterricht zu verändern. Zunehmende Belastung der Lehrkräfte, steigende Anforderungen von außen und verändertes Schülerverhalten zwingen förmlich zum Umdenken. Schule und Unterricht sollen sich entwickeln und das ohne zusätzliche Zeitressourcen."

Damit Jugendliche den Anforderungen der Wissensgesellschaft des 21. Jahrhunderts gerecht werden können, müssen sich Schule und Unterricht verändern. Die Lernerfahrungen in der Schule bilden die wesentlichen Grundlagen für die Bereitschaft des lebenslangen Lernens, die Voraussetzung hierfür ist die "selbstständige Lernerin" bzw. der "selbstständige Lerner". Selbstständig Lernende müssen in der Lage sein, ihr eigenes Lernen zu regulieren. Sie können bezogen auf den jeweiligen Inhalt bzw. auf die Problemstellung angemessene Techniken und Strategien zur Bearbeitung auswählen und diese auch einsetzen. Die Schülerinnen und Schüler sollen zum Erwerb, Üben und schließlich zur sicheren Anwendung von Lernkompetenzen und zum selbstgesteuerten und eigenverantwortlichen Lernen an fachlichen und fachübergreifenden Frage- und Problemstellungen durch die Schule befähigt werden. Mit den herkömmlichen unterrichtlichen Gestaltungsformen und Vermittlungstechniken allein sind diese Ziele jedoch nicht zu erreichen, wie die Ergebnisse aus der Unterrichtsforschung und vor allem der Schulinspektion verdeutlichen.

Dr. Herold: "Die wichtigste Botschaft: Lehren und Lernen sind auch anders möglich. Es geht viel entspannter für beide Seiten. Es macht Spaß. Und SOL bietet dafür einen "pädagogischen Handwerkskoffer" mit zahlreichen Werkzeugen, die die tägliche Unterrichtsarbeit erleichtern."

Zielsetzungen des Vorhabens: Um die Unterrichtsqualität zu verbessern, ist die Weiterentwicklung der Lernkultur eine vorrangige Aufgabe. SOL ist keine neue methodische Variante, sondern ein systemischer Ansatz, der einen Rahmen liefert, um die viel beschworene neue Lern- und Unterrichtskultur praktisch umzusetzen. Obwohl grundlegende pädagogische und psychologische  Forschungsergebnisse den Ansatz begründen, ist SOL kein rein wissenschaftliches Konzept, sondern setzt an der gegenwärtigen Schulrealität an und bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, schrittweise selbstständiges und selbstverantwortliches Arbeiten einzuüben. Umgekehrt können Lehrerinnen und Lehrer allmählich ihre traditionelle Rolle als den Unterricht dominierende Wissensvermittler in Richtung von Lernberatern verändern. Selbst organisiertes und selbst reguliertes Lernen hat vor diesem Hintergrund zentrale didaktische Bedeutung und soll zur

  • Stärkung der individuellen Selbstständigkeit durch den systematischen Aufbau von Lern- und Methodenkompetenzen,
  • Schaffung einer sozialen Lernstruktur durch die Abstimmung von Einzel- und Gruppenarbeit
  • Vertiefung des Wissens und Könnens durch Vernetzung fachlicher und überfachlicher Kompetenzen in Form zielgesteuerter Lernarrangements
  • Erhöhung der (Selbst-)Verantwortung für das eigene Lernen