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Sterben, Tod und Trauer – Begegnungsmöglichkeiten und Methoden im Rahmen des Gesundheits- und Pflegeunterrichts

Die Auseinandersetzung mit den Themen Sterben und Tod stellt nicht nur direkt Betroffene vor eine große Herausforderung – auch Lehrkräfte in Gesundheits- und Pflegeberufen sehen sich damit konfrontiert, diese Thematik Schülerinnen und Schülern näher zu bringen.
Um dieser Aufgabe in professioneller Weise gerecht zu werden, wird angehenden Pflege- und Gesundheitslehrkräften während ihres Vorbereitungsdienstes ein „Sterbeseminar“ angeboten, bei dem sie sich mit der Vermittlung dieser Inhalte vertraut machen können.
Die externe Trauerbegleiterin Frau Sandra Adams-Korz lädt alle Teilnehmer in einen Stuhlkreis ein, in dessen Zentrum eine Miniaturlandschaft mit Bergen, einem See und dem Meer aufgebaut ist. Diese sogenannte „Mitte“ dient als Gemeinschaftspunkt und gibt Halt während der Auseinandersetzung mit existentiellen Fragen des Lebens, denen sich die Referendare während der Veranstaltung stellen.
Im Verlauf des Tagesseminars werden verschiedene Methoden eingesetzt, bei denen sich die Teilnehmer mit Fragen nach der eigenen Trauerbiografie oder den persönlichen Glaubensvorstellungen auseinandersetzen. Dabei stehen verschiedene kreative, gestalterische Methoden, wie das Malen eines Lebensbaums oder das Formen von Symbolen, die für das Leben oder den Tod stehen, im Fokus. Der anschließende Austausch über die Bilder und Modelle schafft einen Zugang zu der sensiblen Thematik und erleichtert die Kommunikation über Gefühle, Ängste und Glaubensvorstellungen.
Weiterhin erhalten die Referendare Einblick in den Ablauf eines Stationenlernens zum Thema „Tod und Sterben“, in dem sich Lernende beispielsweise mit Todesanzeigen, Beerdigungen und Formen der Trauerbewältigung beschäftigen.

Am Ende des Seminars nehmen die angehenden Lehrkräfte zahlreiche Anregungen zur Gestaltung einer Lernsituation zu den Themen Sterben und Tod mit nach Hause und verfügen über ein Repertoire an Begegnungsmöglichkeiten im Unterricht, um der so häufig tabuisierten Thematik zukünftig einen adäquaten Raum geben zu können.

StRef Sarah Vogeler, Berufliche Fachrichtung Pflegewissenschaft 0420